Leitern und Tritte – das ist zu beachten
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Ein sehr gebräuchliches Hilfsmittel für die Arbeit sind Leitern und Tritte. Sie können die Arbeit extrem erleichtern und sind in vielen Berufen Grundvoraussetzung (Maler, Lagerarbeiten, etc.). Aber es gibt eine große Anzahl an Fehlerquellen bei der Handhabung, bzw. im Umgang mit Leitern und Tritten, die zu schweren Unfällen führen können.
Vor der Anschaffung einer Leiter sollte die geplante Tätigkeit berücksichtigt werden und der kauf darauf abgestimmt sein. Durch eine sorgsame Auswahl können hierbei schon einige Fehler vermieden werden. Beispielsweise benötige ich für Hochregale dementsprechend hohe Leitern.
Das Aufstellen der Leiter ist hierbei von entscheidender Bedeutung. Der Untergrund muss eben sein, damit die Leiter sicher aufgestellt werden kann. Somit ist auch gewährleistet, dass die Leiter nicht schief steht. Viele vergessen bei der Arbeit mit Leitern, dass sie sehr oft anderen Arbeitern in den Weg gestellt werden. Durch eine kluge Wahl der Aufstellung bzw. Anlegen der Leiter können Unfälle im Vorhinein vermieden werden. Eine Leiter sollte mit nicht mehr als 150 Kilo belastet werden. Mehrere Personen auf einer Leiter sind nicht zugelassen. Zum Teil wird oft nicht auf das richtige Schuhwerk geachtet.
Leitern haben zwar Sprossen, die rutschfest sind, aber mit dem falschen Schuhwerk können Unfälle durch abrutschen nicht ausgeschlossen werden. Oft passiert es, dass seitlich der Leiter gearbeitet wird. Dies sollte unbedingt unterlassen werden und durch die richtige Wahl der Leiter umgangen werden. Oft sollte lieber eine andere Leiter gewählt werden, um Unfälle zu vermeiden.
Falls eine Anlegeleiter verwendet wird, sollte der Winkel immer zwischen 65 und 75 Grad betragen. Bei Anlegeleitern sollten die obersten drei Sprossen nicht mehr verwendet werden. Lieber eine längere Leiter wählen und damit leichter und angenehmer werken. Falls die Leiter übersteht, sollte der Überstand nicht mehr als ein Meter betragen. Schwere Lasten sollten nie über eine Leiter getragen werden.
Oft wird eine Leiter auch an Säulen angelegt. Dies ist ein schwerer Fehler, da sie oben sehr instabil werden kann und ein sicherer Stand nicht mehr gewährleistet ist.
Bei großen Stehleitern sollten die letzten drei Sprossen nicht mehr verwendet werden. Bei Arbeiten mit einer Stehleiter sollte nie mit dem Rücken zur Stehleiter gewerkt werden. Dies führt zu Unfällen mit fatalen Ausgängen. Oft sind Stehleitern verlängert, um damit eine größere Höhe zu erreichen. Dabei ist darauf zu achten, dass die letzten vier Sprossen nicht mehr verwendet werden. Ein wichtiger Punkt ist die Spreizsicherung zwischen den zwei Leitern. Bei Stehleitern sollte diese immer wieder geprüft, gegebenenfalls sogar erneuert werden und sie sollte bei der Arbeit immer gespannt sein.
Die Leiter ist auf jeden Fall vor Verwendung einer gründlichen Sichtprüfung zu unterziehen, da Schäden so erkannt werden können. Eine defekte Leiter sollte nicht verwendet werden, da so Unfälle direkt vermieden werden können. Vor dem Transport sollte die Leiter, falls es sich um eine ausziehbare Leiter handelt, zusammengeschoben werden. Längere Leitern sollten von zwei Personen befördert werden. Die Stehleiter sollte zusammengeklappt werden, beim Tarnsport mit einem Fahrzeug muss die Leiter an der Aussennseite des Fahrzeuges befestigt werden und dabei mit Gurten gut gesichert sein, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.
Unterweisung im Umgang mit Leitern und Tritten in Betrieben
Amerikanische Forscher haben in diesem Zusammenhang sogar die These aufgestellt, dass „Leitern gefährlicher als Motorsägen sind“. Diese These wird nachvollziehbar, wenn man sich folgendes vor Augen führt: Jedem Menschen sind die Gefahren im Umgang mit Motorsägen bewusst, die Risiken im Umgang mit Leitern eher nicht.
Jeder Betrieb sollte also seine Mitarbeiter im Umgang mit Leitern und Tritten unterweisen. Dies erreicht man am ehesten in Kurzgesprächen. Einen Leitfaden, bzw. eine Praxishilfe für die Unterweisung von Mitarbeitern in den Umgang mit Leitern und Tritten bietet die BGN (Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe) auf seiner Internetseite zum Download an.
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